Über die Autoren

Prof. Dr. Joachim Bauer

Dr. Joachim Bauer ist Professor für Psychoneuroimmunologie an der Universität Freiburg und Psychotherapeut. Für seine neurobiologische Forschung erhielt er 1996 den renommierten Organon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Biologische Psychiatrie.

Er beschäftigt sich mit der Plastizität d.h. Veränderbarkeit des Gehirns und welche Spuren Beziehungen und der Lebensstil in unserem Gehirn hinterlassen. Dabei geht er in seinem Buch „Das Gedächtnis des Körpers“ bis auf die genetische Ebene zurück. Er berichtet von Studien, die zeigen, wie durch die Erfahrungen, die wir machen, durch Stress, den wir erleben, durch gute oder ungute Beziehungen Gene in unserem Gehirn an- und abgeschaltet werden und sich dadurch Hirnstrukturen vernetzen oder untergehen. Er beschreibt außerdem den Zusammenhang zwischen diesen Vorgängen und körperlichen Symptomen.

In seinem Buch „Warum ich fühle, was du fühlst“ beschäftigt er sich mit der Bedeutung von Spiegelneuronen. Spiegelneurone sind Nervenzellen, die bei meinem Gegenüber aktiviert werden, wenn ich etwas Bestimmtes tue und die in seinem Gehirn genau die gleichen Hirnareale aktivieren, die in meinem Gehirn aktiv sind. Diese Nervenzellen erklären z.B. warum ich mitgähnen muss, wenn mein Gegenüber gähnt, aber auch, warum Eltern beim Füttern eines Babys häufig (meist intuitiv) den Mund öffnen. Das Kind imitiert diese Bewegung des Mundes aufgrund der Spiegelneurone und das Füttern funktioniert.

Dr. Bauer geht aufgrund internationaler neurobiologischer Forschungen davon aus, dass wir Menschen primär auf Kooperation und Resonanz ausgelegt sind. „Das Gehirn belohnt gelungenes Miteinander durch Ausschüttung von Botenstoffen, die gute Gefühle und Gesundheit erzeugen“ (aus dem Buch „Prinzip Menschlichkeit“, Joachim Bauer).

http://www.psychotherapie-prof-bauer.de/

Prof. Dr. Daniel Siegel

Daniel Siegel ist Professor für Psychiatrie an der Universität von Californien (UCLA) und Gründer des Mindsight Institutes. Er beschäftigte sich bereits während seines Medizinstudiums mit Bindungserfahrungen in Familien und damit, wie diese Emotionen, Verhalten und das autobiographische Gedächtnis beeinflussen. Wegen seiner Neurobiologischen und Bindungsforschung und seiner einzigartigen Fähigkeit komplexe wissenschaftliche Konzepte in einer verständlichen und anregenden Sprache wiederzugeben ist er international anerkannt. Er hat mehrere Bücher über einen achtsamen Umgang mit Kindern, neurobiologische Forschungsergebnisse und die Auswirkungen von Achtsamkeit auf das Gehirn geschrieben. In seiner Literatur beschreibt er neurobiologische Zusammenhänge und wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Prägung und Entwicklung des (kindlichen) Gehirns. Er erläutert, wie es gelingen kann, unsere Kinder dabei zu unterstützen, die verschiedenen Anteile ihres Gehirns zu integrieren. Denn nur wenn es uns gelingt, verschiedene Hirnanteile zu integrieren, können diese gut zusammenarbeiten, sich gegenseitig beeinflussen und kontrollieren.

http://drdansiegel.com/home/

https://www.mindsightinstitute.com/

Prof. Dr. Gerald Hüther

Dr. Gerald Hüther ist Neurobiologe und beschäftigt sich mit der Plastizität des menschlichen Gehirns und dem Einfluss, den Erfahrungen auf neuronale Strukturen haben. Die Beeinflussung des menschlichen Gehirns beginnt laut Hüther schon ganz früh in der menschlichen Entwicklung. Schon im Mutterleib und direkt nach der Geburt prägt die Beziehung zwischen Mutter und Kind die Entwicklung des Neugeborenen und seines Gehirns.

Er plädiert für eine Änderung der familiären und Bildungsstruktur Deutschlands, da “Wissen im Gehirn dann am besten abgespeichert wird, wenn etwas für die lernende Person bedeutsam ist und ihn/sie begeistert”. In diesem Zusammenhang gibt er konkrete Hinweise, wie wir am Besten mit unseren Kindern umgehen, wie wir sie begeistern können, welche Rolle in diesem Zusammenhang Märchen und das Singen spielen und wie sich die Bildungsstruktur Deutschlands seiner Meinung nach verändern muss.

http://www.gerald-huether.de/

Jesper Juul

Jesper Juul ist Lehrer, Gruppen- und Familientherapeut. Er betont in seiner Literatur die Gleichwürdigkeit von Eltern und Kindern und plädiert für eine Beziehung zwischen Kindern und Eltern auf Augenhöhe.

Eine seiner zentralen Ansichten ist die, dass Kinder primär mit ihren Eltern kooperieren wollen. Wenn Kinder und Eltern ihre Bedürfnisse echt äußern dürfen und wenn sie sowohl bei den Eltern als auch bei den Kindern echt ernst genommen werden (so wie das auch der Fall ist, wenn sich Erwachsene begegnen) schaffen wir eine neue Art des Mit­einanders, die, wie sich auch in der Literatur des Neurobiologen Gerald Hüter und des Arztes Joachim Bauer zeigt, direkte auswirken auf die Strukturen unseres Gehirns hat.

http://www.jesperjuul.com/en/

Prof. André Frank Zimpel

Dr. André Frank Zimpel ist Professor für Erziehungswissenschaften, Diplom-Lehrer und Diplom-Psychologe. Er forscht seit 1994 an der Universität Hamburg zu den Themen Lernen, Geistige Entwicklung und spielerische Förderung. Er beschäftigt sich insbesondere mit dem Stellenwert des Spieles bei der Förderung von Kindern (mit Trisomie 21).

http://andre-zimpel.homepage.t-online.de/

Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn

Die von Molekularbiologe und Gründer der Stress Reduction Klinik Jon Kabat-Zinn dort angewendete Achtsamkeitspraxis (MBSR: minfulness-based stress reduction) ist eine international anerkannte Methode, durch Atemübungen, Meditation und Yoga, achtsam zu werden, sich zu entspannen und so Schmerzen und Beschwerden abzubauen. Sie wird inzwischen in vielen Kliniken parallel zu anderen Therapien angewendet und hat nachweisliche und positive Effekte auf Körper und Geist, auf die Verarbeitung von Stress und Schmerzen in unserem Gehirn und auf die Vernetzung neuronaler Strukturen.

http://www.umassmed.edu/Content.aspx?id=43102

Dr. Ulrich Ott

Dr. Ulrich Ott ist Diplom-Psychologe und erforscht seit über 10 Jahren an der Universität Gießen (Bender Institue of Neuroimaging, BION) die Auswirkungen von Meditation und Yoga auf das Gehirn und das körperliche und psychische Wohlbefinden. Er unterrichtet und praktiziert selbst seit vielen Jahren Yoga und Meditation. In seinem Buch “Meditation für Skeptiker” verbindet er Anleitungen zur Meditation mit Erkenntnisse aus der Meditations- und Hirnforschung und verweist so auf deren Wirksamkeit und die erstaunlichen Veränderungen, die durch Meditation und Yoga im Gehirn entstehen.

Homepage von Ulrich Ott an der Universität Gießen, BION

Dr. Britta Hölzel

Dr. Britta Hölzel ist Diplom-Psychologin, MBSR- und Yoga-Lehrerin und forscht zusammen mit Sara Lazar, eine der führenden Wissenschaftlerinnen im Bereich der Meditationsforschung, am Massachusetts General Hospital/Harvard Medical School in Boston, USA und am Bender Institute of Neuroimaging der Universität Gießen. In ihrer Forschung untersucht sie die neuronalen Mechanismen der Achtsamkeitsmeditation mittels magnetresonanztomographischer Aufnahmen. Sie verglich z.B. in einer Längsschnittstudie die Gehirne von Teilnehmern eines 8-wöchigen Achtsamkeitskurses (MBSR) vor und nach dem Training und fand dort erstaunliche Veränderungen.

Homepage von Britta Hölzel am Massachusetts General Hospital

Dr. Amy Saltzman

Dr. Amy Saltzman etwickelte ein an die mindfulness-based stress reduction (MBSR) angelehntes Achtsamkeitstraining für Kinder und Jugendliche und ihre Familien. Als Amy Saltzmans Tochter sechs Monate alt war, fragte ihr dreijähriger Sohn, ob er mit seiner Schwester meditieren könne. Auf dieses Ansinnen hin begann sie, mit ihren Kindern Achtsamkeit zu üben. Im Lauf der Zeit gestalteten und änderten sie die Übungen. Amy Saltzman erkundete die Achtsamkeitsübungen für Kinder und Familien zunächst relativ formlos, indem sie in Grundschulen und in der Gemeinde Achtsamkeit lehrte. Lehrer erklärten, ihre Schüler seien ruhiger und konzentrierter, wenn sie ihren Tag mit Achtsamkeit begannen. Lehrer von älteren Schülern berichteten, ihre Schüler würden ihre zunehmend komplexeren Gedanken und Gefühle achtsamer wahrnehmen und könnten deshalb leichter

mit ihnen umgehen. Diese Beobachtungen waren zwar ermutigend, doch die Wissenschaftlerin wollte herausfinden, ob Kinder wirklich messbar und bedeutsam von

Achtsamkeit profitieren. Zusammen mit Dr. Philippe Goldin untersuchte sie deshalb die Auswirkungen des von ihr entwickelten Achtsamkeitstrainings auf Kinder und ihre Familien.

Anfang 2014 veröffentlichte Amy Saltzman das Trainings-Manual “A still quiet place“, das ihr als Grundlage bei ihrer Achtsamkeitsarbeit mit Kindern und Jugendlichen und ihren Familien dient. Auf diesem Manual beruht ein Großteil meiner eigenen Achtsamkeitsarbeit mit Kindern und Jugendlichen und ihren Familien.

http://www.stillquietplace.com/